Wien ORF.at
MI | 11.04.2012
Kampusch (Bild: ORF)
Zukunft
Kampusch in Wohnung übersiedelt
Natascha Kampusch befindet sich nicht mehr im AKH. Die 18-Jährige ist laut ZiB2 (von Ende September) in eine betreute Wohngemeinschaft übersiedelt. Ihre Betreuer warnten unterdessen vor einer Verharmlosung des Falles.
Natascha Kampusch nimmt ihr Leben immer mehr selbst in die Hand.
Warnung vor Verharmlosung
Das neue Leben in Freiheit habe für Natascha Kampusch bereits begonnen, so der Anwalt der 18-Jährigen, Gabriel Lansky, in der ZiB2. Sie habe vorübergehend eine betreute Wohnung bezogen und versuche, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Kampusch gehe es den Umständen entsprechend gut.

Sowohl ihr Anwalt als auch ihre Betreuer warnten aber angesichts immer wiederkehrender Gerüchte und Unwahrheiten in den Medien vor einer Verharmlosung des Falles. Keiner könne sich vorstellen, was diese Frau in den acht Jahren erlebt hat, so Lansky.

Konkreter wurde der Psychiater und Betreuer von Kampusch, Ernst Berger: "Priklopil hat das Licht, die Nahrungsmenge und die Menge an Luft, die Kampusch bekam, kontrolliert. Das ist mit einer Foltersituation zu vergleichen", so Berger.
Hilfe von Betreuern und Familie
Auch besteht laut Berger die Gefahr, dass sich der psychische Zustand von Kampusch verschlechtert. Wenn ihre Wünsche und die Realität zu weit auseinandergehen, dann bestehe große Gefahr. Sowohl ihre Betreuer als auch die Familie würden versuchen, das zu verhindern.
Wann und wo wird natürlich geheim gehaltenn
18-Jährige geht zur Wahl
Natascha Kampusch will laut ihrem Anwalt am 1. Oktober an der Nationalratswahl teilnehmen. "Sie wird sicherlich wählen gehen". In welcher Form, wann und wo der Urnengang stattfindet, werde nicht bekannt gegeben, ließ Lansky wissen.
Haus von Wolfgang Priklopil von oben (Bild: stamberg)
Haus soll nicht zu "Gruselmuseum" werden
Amikale Lösung mit Mutter des Entführers
Die Tatortarbeiten im Haus des Entführers in Strasshof wurden unterdessen abgeschlossen. Bezüglich der Ansprüche auf das Haus sagte Ganzger: "Kampusch möchte verhindern, dass Wolfgang Priklopils Anwesen in dritte Hände fällt und zu einer Art Gruselmuseum wird". Sie wolle eine amikale Einigung mit der Mutter des Entführers finden, so Lansky.

Kampusch habe bereits öfter wissen lassen, dass sie zu einem angemessenen Zeitpunkt in aller Stille das Gespräch mit Priklopils Mutter suchen wolle, erklärte Lansky. Gespräche hätten noch nicht stattgefunden. Im Moment sei seiner Meinung nach dafür auch nicht der richtige Zeitpunkt.
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