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Josefstadt |
28.09.2007 |
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Mord an Diamantenhändler: Polizei ermittelt
Laut bisherigen Erkenntnissen der Gerichtsmedizin ist der Diamantenhändler, der vermutlich einem Raubmord zum Opfer gefallen ist, am Donnerstagvormittag erschossen worden. Die Polizei hat bisher keine Spur zum Täter.
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Tatzeit eingeengt
Viele Fragen, kaum Antworten: Am Tag nach dem Mord an dem 46-jährigen Diamantenhändler in Wien-Josefstadt standen die Ermittler erst am Beginn ihrer Arbeit. Die Tatzeit ist aber auf Donnerstag zwischen 7.00 und 12.00 Uhr eingeengt worden, sagte Oberstleutnant Thomas Stecher von der Kriminaldirektion 1.
Die Frage lautet: Ist aus dem Tresor, neben dem das Opfer tot aufgefunden worden war, etwas verschwunden? Und wenn ja, was? Sind andere Schmuckstücke aus dem Appartement abhanden gekommen?
Fragen, mit deren Beantwortung der Oberstleutnant erst im Lauf der kommenden Tage rechnete. Bei der Klärung soll die Geschäftspartnerin des Ermordeten behilflich sein. "Wir müssen der Frau auch Zeit lassen und Rücksicht nehmen, wenn es für sie zu schwer wird", sagte Stecher.
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Geschäftspartnerin fand Leiche
Die Geschäftspartnerin fand die Leiche gegen 20.00 Uhr in der 150 Quadratmeter großen Wohnung des Mannes. Sie hatte ihn telefonisch tagsüber nicht erreicht und sich Sorgen gemacht. Daraufhin fuhr sie zur Wohnung des Kollegen, zu der sie seit Jahren einen Schlüssel besitzt.
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Womöglich hatte der Täter einen Wohnungsschlüssel. |
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Kannte das Opfer seinen Mörder?
Der Mann sei von zwei Projektilen getroffen worden, sagte Stecher. Eines davon habe den Körper durchdrungen. Ob der 46-Jährige seinen Mörder kannte, ist noch unklar. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter entweder einen Schlüssel hatte oder in die Wohnung gelassen wurde.
Zu dem Appartement waren drei Schlüssel im Umlauf. Einen besaß der Verstorbene, einen seine Geschäftspartnerin, der dritte lag beim Alarmanlagen-Dienst. Möglich sei auch, dass der Täter ein vermeintlicher Geschäftsfreund gewesen sei.
An der Tür zur Wohnung in der Lammgasse 12, die auch als Werkstatt und Büro genutzt wurde, fanden sich jedenfalls keine sichtbaren Einbruchsspuren. Die Tür war unversperrt, aber von außen nicht ohne Schlüssel zu öffnen. In der Wohnung befanden sich zahlreiche weitere Wertgegenstände.
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 Ein Nachbar hatte Lärm gehört. |
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Zeitpunkt der Tat ungeklärt
Unklar ist bisher der Tatzeitpunkt. "Wir haben zwar am Abend sofort eine Hausbefragung durchgeführt, aber viele Nachbarn waren nicht da. Wir können noch nicht sagen, ob jemand etwas gehört oder gesehen hat, das mit der Tat in Zusammenhang stehen könnte", so Stecher. Ein Nachbar hatte angegeben, im Laufe des Tages Lärm gehört zu haben.
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Der Händler unterstützte regelmäßig karitative Veranstaltungen. |
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Bekanntes Gesicht in Juwelenbranche
Derzeit sind die Ermittler damit beschäftigt, geschäftliche und private Kontakte des Mordopfers zu überprüfen. Er galt als "sympathischer, freundlicher Mensch". Er war alleinstehend, hatte aber eine Freundin. Kinder hinterließ er nicht.
Seine Geschäftspartnerin kannte der 46-Jährige seit 25 Jahren und stieg vor 21 Jahren mit einer eigenen Firma in den Diamantengroßhandel ein. Die Firma ist vor allem auf den Handel mit färbigen Diamanten spezialisiert und besitzt Filialen in London und Japan. Der Steirer war vor allem für die Geschäfte mit Edelsteinen verantwortlich, während sich seine Partnerin um den Handel mit Schmuck kümmerte.
In der Juwelenbranche war er als Vizepräsident und Pressesprecher des Wiener Diamantclubs, der österreichischen Diamantenbörse, bekannt. Ein häufiger Gast war er bei karitativen Veranstaltungen. Vor allem die Krebshilfe soll er immer wieder unterstützt haben.
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Die Branche ist immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt. |
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Beruf: Lukrativ, aber nicht ungefährlich
Klar ist, dass das Opfer in einer sehr lukrativen, aber auch nicht ungefährlichen Branche arbeitete. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren spektakuläre Raube oder Diebstähle von Diamanten, vor allem in der Edelstein-Hochburg von Antwerpen und in den Niederlanden. In vielen Fällen wurden die Täter allerdings ausgeforscht.
Zudem gibt es immer wieder Diskussionen um die Herkunft von Diamanten: Nicht erst seit dem Film "Blood Diamonds" gab es heftige Kritik an der Branche, da viele der Edelsteine benutzt wurden, um Bürgerkriege in Afrika zu finanzieren.
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iptv.ORF.at
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