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Medizin |
30.10.2007 |
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Virologe Christian Kunz ist 80
Der Vorstand des Instituts für Virologie in Wien und Doyen der österreichischen Virologie, Christian Kunz, ist 80 Jahre alt geworden. Kunz hat unter anderem den FSME-Impfstoff entwickelt.
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Medizinstudium in Innsbruck und Wien
Er ist der "Erfinder" des FSME-Impfstoffes, emeritierter Vorstand des Instituts für Virologie in Wien, vor Kurzem 80 Jahre alt geworden und gilt als der Doyen der österreichischen Virologie.
"Was ich bin? Ich bin ein Vöcklabrucker und bekenne mich dazu", sagte Kunz einmal. 1927 geboren musste er, gerade mit der Schule fertig, im Herbst 1944 noch zum Militär, begann nach dem Zweiten Weltkrieg sein Medizinstudium in Innsbruck und Wien.
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 Die International Scientific Working Group on Tick-Borne Encephalitis (Internationale FSME-Informationsplattform) ernannte Kunz anlässlich seines 80. Geburtstages zum Ehrenmitglied.
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Studienauftenthalte in Marburg und New York. |
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1954 ans Hygieneinstitut in Wien
Ein Onkel, der Chirurg war, riet ihm dazu, etwas anderes zu machen, Chirurgen gebe es schon so viele. Kunz übersiedelte 1954 ins Hygieneinstitut in Wien. Die Virologie steckte damals noch in den Kinderschuhen.
Studienaufenthalte in New York und Marburg folgten, verschafften ihm das nötige wissenschaftliche Rüstzeug. Schon bald widmete er sich den Flavi-Viren, zu denen auch das FSME-Virus gehört. 1971 wurde er ordentlicher Professor und Chef des neugegründeten Virologie-Instituts in Wien.
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 Selbstversuch mit neu entwickeltem FSME-Impfsstoff. |
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Impfstoff gegen "Zeckenkrankheit"
1971 bis 1973 vollbrachte Kunz mit seinen Mitarbeitern eine Pioniertat. Er entwickelte den FSME-Impfstoff, der seit 1976 breit eingesetzt wird und in Österreich die Rate der "Zeckenkrankheit" drastisch senken konnte. Kunz: "Mein Mitarbeiter, Dr. Hofmann, und ich haben uns gegenseitig geimpft und warteten ab, wie der Test ausgehen würde."
Einige Wochen vergingen, keine Nebenwirkungen waren spürbar. Mit seiner Frau fuhr Kunz durch das Land und impfte Menschen mit hohem Erkrankungsrisiko, vor allem Bauern und Forstarbeiter. 30.000 waren es bis Anfang 1976. Heute geben rund 80 Prozent der Österreicher an, gegen FSME geimpft zu sein.
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Kunz spricht sich für eine gezielte Anti-HIV-Politik ohne Hysterie aus. |
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Hofft auf Ausrottung von Virus-Krankheiten
Im Laufe seines Lebens musste Kunz auch selbst unangenehme Bekanntschaft mit Viren machen. Als einmal ein Glas zersprang, in dem sich mit dem Ebola-ähnlichen Marburg-Virus infizierte Gewebeproben befanden, musste er eine Woche banges Warten über sich ergehen lassen.
Angst vor den Viren hat er nicht. "Welcher Hundebesitzer hat schon Angst vor seinem Tier", sagte er einmal. Kunz trat auch immer für eine gezielte Anti-HIV-Politik ohne Hysterie ein. Für die Zukunft wünscht er sich, dass weit verbreitete Virus-Krankheiten wie Masern per Impfung ausgerottet werden.
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