Wien ORF.at
MI | 11.04.2012
Gaunerzinken (Bild: ORF)
KRIMINALITÄT
Vermehrt Gaunerzinken in Wien
Sie sind Symbole, die Einbrechern Hinweise über das Objekt geben: Gaunerzinken gibt es seit vielen Jahrhunderten, seit kurzem werden sie auch in Wien wieder öfter gesichtet.
Auskundschafter malt Zeichen auf.
Einbrecher kommunizieren mit Zeichen
Gaunerzinken sind auf Briefkästen, Zäunen, Gegensprechanlagen, Türen und Fassaden zu finden. Sie sind einfache Symbole aus Linien und Kreisen, die von Einbrecher zu Einbrecher weitergegeben werden.

"So kann miteinander über ein Haus, die Schutzvorrichtungen und seine Bewohner kommuniziert werden, ohne dass diese es mitbekommen", sagte Klaus Robatsch, Leiter der Landesstelle Wien im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

Die Zeichen werden meist von einem Auskundschafter aufgemalt. Er informiert so seine Bandenkollegen über mögliche Einbruchsziele, über Alarmanlagen und bissige Hunde.
Ursprung im zwölften Jahrhundert
Gaunerzinken (Bild: ORF)
Ihren Ursprung haben die Gaunerzinken im Rotwelschen, einer Gauner-Geheimsprache, die im zwölften Jahrhundert entstand. Kriminelle nutzten diese Sprache, um sich unerkannt über bevorstehende Taten unterhalten zu können.

Im 16. Jahrhundert entwickelten sich daraus grafische Darstellungen auf Häusern, um anzuzeigen, wann dieses ausgeraubt oder angezündet werden sollte.
Bild: Wikipedia Kreativität ohne Grenzen
Ein auf den Kopf gestelltes T bedeutet etwa, dass hier eine alleinstehende Frau lebt. Ein auf den Kopf gestellter Tisch bedeutet "altes Ehepaar".

Eine moderne Zeichensprache ist das "War-Chalking". Hier wird mit Kreide an ein Haus gezeichnet, dass es einen ungeschützten WLAN-Zugang zum Internet gibt, der angezapft werden kann.
Ganz Österreich
Wien News

 
TV-Programm TV-Thek Radio Österreich Wetter Sport IPTV News