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MI | 11.04.2012
Wiesenthal (Bild: APA/SCHLAGER Roland)
BILDUNG
VWI: Nach dem Streit beginnt nun die Arbeit
Das für das Institut turbulente Jahr 2009 ist vorbei, nun nimmt das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) seine Arbeit auf. Alle Irritationen seien beseitigt, betonte am Dienstag VWI-Vorsitzender Georg Graf.
Dokumente werden digitalisiert
Im Februar soll damit begonnen werden, die von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) zur Verfügung gestellten Dokumente zu digitalisieren.

Dabei handelt es sich nicht um das gesamte IKG-Archiv, sondern nur um alle "Holocaust-relevanten" Dokumente. Welche das sein sollen, werde gemeinsam mit der IKG entschieden, sagte Graf.
Neuer Vorsitzender will Ex-Beiratsmitglieder zurückholen.
Streit um Dokumente war 2009 eskaliert
Die Nutzung des IKG-Archivs hatte im Vorjahr zu einem Streit zwischen dem damaligen VWI-Chef Anton Pelinka und IKG-Chef Ariel Muzicant geführt. Pelinka hatte Muzicant vorgeworfen, den Zugang zu blockieren, Muzicant hatte dies zurückgewiesen. Der Streit führte schlussendlich zum Rücktritt von Pelinka, des alten Vorstandes und eines Teils des wissenschaftlichen Beirats.

Nun seien alle Irritationen beseitigt, betonte Graf. Er will nun die wegen des Streits zurückgetretenen Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats wieder ins Boot holen. Vorstandsmitglied Bertrand Perz versicherte, es sei für ihn völlig ausreichend, dass alle "Holocaust-relevanten" Materialien der IKG uneingeschränkt zur Verfügung stehen.
Vollbetrieb ab 2012 geplant.
Neue Mitglieder sollen dazukommen
Neben der Digitalisierung von Teilen des IKG-Archivs werden 2010 laut Graf auch andere Arbeiten erledigt, die in "Richtung Vollbetrieb" gehen. So soll die "wissenschaftliche und institutionelle Basis" erweitert werden. Das VWI will 2010 weitere Mitglieder aufnehmen, wie zum Beispiel die "Task Force for International Cooperation on Holocaust Education" (ITF), der 27 Mitgliedsstaaten angehören.

Neuer Geschäftsführer des VWI ist der Zeithistoriker Bela Rasky. Das zum größten Teil von Bund und Gemeinde Wien finanzierte VWI soll ab 2012 seinen Vollbetrieb im Palais Strozzi aufnehmen. Im Mittelpunkt der Forschung sollen die Verfolgung und Ermordung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus stehen.
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