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MI | 11.04.2012
Lucien Freud (Bild: KHM/David Dawson / Courtesy Hazlitt Holland-Hibbert)
KULTUR
KHM öffnet sich für modernere Kunst
Mit einer neuen Programmschiene holt sich das Kunsthistorische Museum (KHM) moderne und zeitgenössische Kunst ins Haus. Künstler wie Lucien Freud, Ed Ruscha und Joseph Cornell werden erstmals in Wien zu sehen sein.
Ed Ruscha (Bild: KHM/Gary Regester/Courtesy Gagosian Gallery) Premier mit Ed Ruscha im September 2012
Drei Programmschienen wurden am Montag präsentiert. Zum einen wird jährlich ein Künstler aus den Sammlungen des KHM eine Ausstellung gestalten. Den Beginn macht im September 2012 der amerikanische Maler Ed Ruscha, der bisher noch nie in Österreich ausgestellt hat.

Zudem wird unter dem Arbeitstitel "Modern Masters" einmal jährlich eine Einzelschau zu einem "sehr renommierten Künstler der Moderne oder Gegenwart" präsentiert, wie das KHM erklärte. Den Beginn machen Werke des kürzlich verstorbenen Lucien Freud, die damit erstmals in der Heimat seines berühmten Großvaters zu sehen sein werden.
Theseus-Tempel wird wieder Bühne
Die dritte Säule des neuen Programms ist der Theseus-Tempel im Volksgarten. Der frisch restaurierte Tempel wird seiner ursprünglichen Funktion als Bühne für ein einziges Kunstwerk zugeführt. Ab Frühjahr 2012 wird je ein zeitgenössisches Werk bei freiem Eintritt im Tempel gezeigt.

Dazu wird es einmal im Monat Gespräche und Diskussionen mit Künstler, Kritikern, Kuratoren und Sammlern geben. Das neue Programm ist vorerst für drei Jahre fixiert.
Joseph Cornell 1969 (Bild: KHM/Duane Michals/Courtesy Sidney Janis Gallery)
Mehr Werke von Frauen geplant
KHM-Generaldirektorin Sabine Haag geht "mit großer Spannung, großer Neugier und großer Risikobereitschaft" an das Projekt heran. Kurator Jasper Sharp sieht neben der Nachhaltigkeit der Programmierung das "Qualitätsniveau" als Richtlinie: "Dies ist kein Haus, wo man mit aufstrebenden Künstlern arbeitet, sondern mit sehr etablierten Namen".

Als wichtigstes Kriterium bezeichnete Sharp den Bezug zur Sammlung. "Es sind Ausstellungen, für die dieses Haus der ideale Austragungsort ist", so Sharp. In einem Museum, dessen Sammlung an einem bestimmten Punkt der Geschichte aufhört, "bewegen wir uns jeden Tag weiter weg davon".

Für die weiteren Positionen des Programms, die in den kommenden Wochen vorgestellt werden sollen, will Sharp dann mehr lebende Künstler sowie mehr Frauen auswählen.
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